Klarträumen lernen – so geht's

Was unterscheidet einen Klartraum von einem normalen Traum? Der Unterschied zwischen einem Traum und einem Klartraum liegt in der Bewusstheit des Träumenden während des Traumerlebens. Der gewöhnliche Traum ist ein Erlebnis während des Schlafs, das unbewusst stattfindet. Wir sind uns nicht bewusst, dass wir träumen und nehmen die Traumereignisse als real und authentisch wahr. Der Traum kann oft unvorhersehbar und surreal sein.

 

Ein Klartraum (oder luzider Traum) tritt ebenfalls während des Schlafs auf, jedoch sind wir uns als Träumende bewusst, dass wir gerade träumen. Dies bedeutet, dass wir eine erhöhte Selbstreflexion und Bewusstheit über den Traumzustand haben und Einfluss auf den Traumverlauf, seine Handlungen und die Umgebung nehmen können. 

Was kann man im Klartraum machen?


Klarträume ermöglichen es uns, unsere Kreativität auszuleben, Ängste zu überwinden und vieles mehr. Viele  beschreiben die Erfahrung eines Klartraumes als ein Gefühl von großer emotionaler Freiheit. So geht es mir auch immer, deshalb bin ich total begeisterte Klarträumerin. Im Klartraum-Zustand können wir viele spannende Erfahrungen machen, wie:

 

·     durch die Zeit reisen, 

·     unter Wasser atmen, 

·     uns in ein anderes Lebewesen verwandeln, 

·     Extremsportarten betreiben,

·     Planeten erschaffen oder

·     einfach nur meditieren.

 

Klar zu träumen ist eine Form des bewussten Erlebens, das der Wachwelt-Wahrnehmung sehr ähnelt. Dieses Paradoxon ist ein bisher ungeklärtes Rätsel der Menschheit und hat mich von Anfang an fasziniert. Wie kann es sein, dass wir mit unseren schlafenden physischen Sinnen im Bett liegen, uns nicht bewegen und dennoch so fantastische Abenteuer in unserer Vorstellungswelt erleben können? Was sind das für „innere Sinne“ oder innere Vorstellungssinne?

Wie ich zur Klarträumerin wurde

 

Meine erste Begegnung mit dem Thema geschah 2015 durch die Entdeckung eines Dokumentarfilms von Arte über das Klarträumen. Bis dahin hatte ich noch nie vom Klarträumen gehört und die einzige praktische Erfahrung mit dem Thema war, dass ich in meinen Träumen hin und wieder für wenige Sekunden wusste, dass ich träumte. Jedoch besaß ich keinerlei Kenntnisse darüber, dass sich diese Momente als Einstieg in einen Klartraum eignen oder was ein Klartraum überhaupt ist. Der Arte-Film faszinierte mich und so begann ich, im Internet über das Thema Klarträumen zu recherchieren. Bald darauf erlebte ich meinen ersten Klartraum und war von dem Moment an fasziniert von den Möglichkeiten, die das Klarträumen bietet.

 

Die Euphorie während eines Klartraum hängt oft damit zusammen, welchen Grad an Klarheit man erlebt. Erleben wir einen Klartraum mit einem hohen Klarheits-Level, dann sind unsere Sinneswahrnehmungen sehr präzise, teilweise sogar detaillierter und feiner. Auch innere Vorgänge, wie Gedanken oder Gefühle werden uns dann möglicherweise noch bewusster. 

 

Da wir im Traum alles selbst kreieren (unbewusst und bewusst), sind wir durch das Klarträumen auch in der Lage, unser Unterbewusstsein detailliert zu erforschen. Jede Traumfigur, jede Traumumgebung und jeder Traumkontext wird von unserem Geist geschaffen. Die Verzahnung winziger Details unseres gesamten Selbst mit unserer Vergangenheit und allen damit zusammenhängenden Erfahrungen erzeugt Bilder, die uns manchmal zufällig erscheinen. Ich bin überzeugt davon, das kein einziges Traumszenario zufällig entsteht. Unser Ich – beziehungsweise unser Unbewusstes – will eine ganz bestimmte Erfahrung machen, deshalb erschaffen wir die perfekte Traumszene dafür. Jeder Traum ist neu, kein Traum gleicht dem anderen.

 

Warum wir jenem oder diesem Thema im Traum gegenüberstehen, ist ein großes Rätsel. Durch meine Reise in die Welt des klaren Träumens durfte ich immer wieder kleine Erkenntnis-Momente erleben. Beispielsweise habe ich mich mit meiner Angst vor Höhe konfrontiert und diverse andere Blockaden aufgelöst. Du willst jetzt sofort mit dem Training beginnen? Das ist toll und ich möchte dich dazu ermutigen. Entdecke dafür mein Buch "Klares Träumen" und finde die besten Techniken für dein Vorhaben. 

Die ersten Schritte zum Klarträumen – eine Kurzanleitung

Hier ist eine Kurzanleitung für das Klarträumen:

1. Traumtagebuch: Schaffe dir ein Traumtagebuch an und beginne morgens direkt nach dem Aufwachen deine Träume aufzuschreiben. Auch wenn du zurzeit eine schlechte Traumerinnerung haben solltest, wird sich dies durch diese Aktion ändern.
2. Reality Checks & kritisches Bewusstsein am Tag üben: Mache 3-8 mal am Tag einen Reality Check und überprüfe, ob du dich in einem Traum befindest oder nicht. Zähle dafür beispielsweise die Finger an deiner Hand. Schaue dir deine Umgebung 3-8 mal am Tag bewusst an und stelle sie in Frage. Bist du wirklich in der Wachwelt oder ist irgendetwas komisch. Es reicht, sich einfach nur Gedanken zu machen
3. Schlafroutine mit Autosuggestion: Richte dir eine neue "Klartraum-Schlafroutine" ein, in der du deinen Augenmerk auf das Vorhaben, einen Klartraum zu haben, richtest. Mache vor dem Schlafengehen eine Autosuggestion mit oder ohne Meditation mit dem Vorsatz "heute Nacht werde ich Klarträumen".
4. Lies viel übers Klarträumen und schaue dir Videos zu dem Thema an: Dadurch wird dem Gehirn signalisiert, dass es ein wichtiges Thema an.

Dieses kleine Gesamtpaket hat bei vielen Personen schon zum ersten Klartraum geführt. Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß!